Aufgeben ist keine Option!

Hallo Ihr Lieben,

lange war es still hier. Eine Erkältung hat mich die vergangenen 2 Wochen ausgeschaltet. Nur das wichtigste konnte ich noch erledigen. Bloggen war einfach nicht mehr drin…

Aber jetzt gehts wieder bergauf und ich habe heute entschieden, einen neuen Beitrag zum Thema „Aufgeben“ zu schreiben und warum das für mich keine Option ist.

Nachdem es in meinem letzten Beitrag ja um das Thema Akzeptanz der derzeitigen Situation ging, möchte ich euch sagen, dass das Akzeptieren der IST-Situation mir sehr schwer gefallen ist. Aber nach viel Zeit zum Nachdenken und auch vielen Gesprächen mit vielen lieben Menschen, fällt es mir jetzt doch leichter, die IST-Situation anzunehmen und somit zu akzeptieren:

  • Ich kann halt nicht alles schaffen.
  • Ich brauche halt manchmal Hilfe.
  • Mein Haushalt ist halt nur okay und nicht perfekt.
  • Ich versuche, Dinge liegen zu lassen.
  • Ich versuche, nicht perfekt zu sein (das ist schwer).

Was mich dazu führt, mir neue Ziele zu setzen:-) Denn nur weil ich die IST-Situation im Moment akzeptieren kann, heisst das nicht, dass ich aufgebe. Denn das ist für mich keine Option. Ich werde den Weg aus der Depression, den Angststörungen, den Zwangsstörungen finden. Auch wenn es länger dauert als gedacht. Dann ist das halt so (für den Moment kann ich das so annehmen).

Ich gebe nicht auf, für mich, meinen Mann und meine Kinder! Für all die lieben Menschen in meinem Leben. Nicht nach 6 Wochen stationärem Aufenthalt in einer Akutklinik. Nicht nach 8 Wochen teilstationären Aufenthalt in einer Akutklinik. Nicht nach über einem Jahr Therapie! Dann war alles umsonst. Und das ist keine Option!

Meine Ziele für die nächsten zwei Wochen lauten:

Warum ich eine Familienaufstellung machen möchte? Das ist der Vorschlag meiner Psychotherapeutin und ich werde das ausprobieren. Vielleicht bringt mich das ja einen Schrittt weiter.

Was ich euch heute damit sagen will, ist, dass wir alle es schaffen können. Manchmal dauert es viel länger als gedacht, aber gebt nicht auf. Ich bin mir immer noch sicher, dass sich dieser Kampf lohnt! Für ein entspannteres und besseres Leben!

Setzen wir uns also vielleicht besser Zwischenziele, statt gleich alles zu wollen? Das scheint mir im Moment am sinnvollsten.

Sprechen wir über diese Probleme? Auch das hilft mir sehr. Denn ich bekomme immer positives Feedback und viel Verständnis. Und ich merke: ICH bin NICHT allein!

Und IHR seid es auch NICHT!

Holt euch Hilfe! Sprecht darüber. Nur dann kann es endlich besser werden.

Ich halte Euch weiter auf dem Laufenden!

Bis dahin alles Liebe,

Eure M.

P.S. Hier könnt ihr Euch unter anderem helfen lassen: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/start

Was die Depression und die Angststörung mit mir macht…

Heute versuche ich euch zu beschreiben, was meine Depression und meine Angststörung mit mir macht und warum es dann zu einem Erschöpfungssyndrom gekommen ist.

Vom Grundatz her bin ich ein perfektionistischer Mensch. Alles muss perfekt sein. Haushalt, Arbeit, Kinder und Familie. Allen muss es gut gehen. Allen, außer mir. Denn mit diesem Anspruch an mich selbst (auch innerer Kritiker oder General genannt), habe ich mich und sicher auch mein Umfeld verrückt gemacht und auch sehr belastet.

Ich kann nichts aber auch wirklich gar nichts unerledigt lassen. Emails müssen sofort bearbeitet werden, Kundenanfragen und Anfragen der Kollegen ebenso. Im Haushalt schaffe ich es nicht, den Wäschetrockner (wenn er fertig ist) NICHT auszuräumen.. Spülmaschine fertig: Sofort ausräumen und so weiter. Alles, aber auch wirklich alles muss sofort erledigt werden. Und so komme ich einfach nicht zur Ruhe und am Ende des Tages ist zwar alles geschafft. Ich aber leider auch.

Die Angststörung bezieht sich auf alles. Es könnte ja etwas passieren. Am schlimmsten ist sie aber in Bezug auf meine Kinder. Sie könnten krank werden, sich verletzen oder sonst etwas schlimmes könnte passieren.

So stehe ich permanent unter einer enormen Anspannung. Ein Spielplatzbesuch: Sehr anstrengend für mich, da ich Panik hatte, sie könnten zu wild schaukeln oder von der Rutsche/dem Trampolin stürzen.

Sind die Wangen meiner Kinder rot, denke ich, sie werden krank. Sind die Wangen hell, denke ich, sie werden krank. Essen sie wenig, denke ich, sie werden krank.

Das ist ein einziger Teufelskreis. Ich konnte mich kaum noch mit den Kindern beschäftigen und habe Vermeidungsstrategien entwickelt. Diese sind teilweise zwanghaft.

Also statt mit ihnen zu spielen, habe ich die Wäsche gemacht oder die Küche aufgeräumt und sauber gemacht. Statt mit ihnen zu kuscheln, habe ich irgendwas sortiert oder aufgeräumt.

Bewusst habe ich das natürlich nicht gemacht. Aber nach über einem Jahr in Therapie habe ich das erkannt.

Letztes Jahr habe ich dann im April gemerkt, dass irgendwas mit mir nicht stimmt. Ich war immer müde. Sehr gereizt und einfach nicht mehr ich selbst. Diese Phasen gab es in meinem früheren Leben auch schon. Aber letztes Jahr wurde es wirklich schlimm. Also habe ich versucht, mir Hilfe zu holen. Ich habe unzählige Psychotherapeuten und Psychiater kontaktiert. Was soll ich sagen: Ich habe natürlich niemanden gefunden.

Also weitermachen wie gehabt. Perfekt sein. Alles organisieren und regeln. Arbeiten, Haushalt, Kinder erziehen, eine Ehe führen, die Freunde und Familie nicht vergessen.

Im Oktober hatte ich dann Schwindelanfälle und Bluthochdruck. Also bin ich zur Hausärtzin und dann ging alles ganz schnell. Denn sie hat sofort erkannt, dass hier eine rezidivierende Depression und ein Erschöpfungssyndrom vorliegt. Die generalisierte Angststörung wurde erst später diagnostiziert. Eilüberweisungen wurden ausgestellt und dann ging endlich, nach zwei weiteren langen Wochen, die Behandlung bei meiner wirklich tollen Psychotherapeutin los.

Was ich seitdem erlebt, erkannt und nun versuche umzusetzen, werde ich in den nächsten Tagen und Wochen hier veröffentlichen.

Bis dahin alles Liebe,

Eure M.