Was die Depression und die Angststörung mit mir macht…

Heute versuche ich euch zu beschreiben, was meine Depression und meine Angststörung mit mir macht und warum es dann zu einem Erschöpfungssyndrom gekommen ist.

Vom Grundatz her bin ich ein perfektionistischer Mensch. Alles muss perfekt sein. Haushalt, Arbeit, Kinder und Familie. Allen muss es gut gehen. Allen, außer mir. Denn mit diesem Anspruch an mich selbst (auch innerer Kritiker oder General genannt), habe ich mich und sicher auch mein Umfeld verrückt gemacht und auch sehr belastet.

Ich kann nichts aber auch wirklich gar nichts unerledigt lassen. Emails müssen sofort bearbeitet werden, Kundenanfragen und Anfragen der Kollegen ebenso. Im Haushalt schaffe ich es nicht, den Wäschetrockner (wenn er fertig ist) NICHT auszuräumen.. Spülmaschine fertig: Sofort ausräumen und so weiter. Alles, aber auch wirklich alles muss sofort erledigt werden. Und so komme ich einfach nicht zur Ruhe und am Ende des Tages ist zwar alles geschafft. Ich aber leider auch.

Die Angststörung bezieht sich auf alles. Es könnte ja etwas passieren. Am schlimmsten ist sie aber in Bezug auf meine Kinder. Sie könnten krank werden, sich verletzen oder sonst etwas schlimmes könnte passieren.

So stehe ich permanent unter einer enormen Anspannung. Ein Spielplatzbesuch: Sehr anstrengend für mich, da ich Panik hatte, sie könnten zu wild schaukeln oder von der Rutsche/dem Trampolin stürzen.

Sind die Wangen meiner Kinder rot, denke ich, sie werden krank. Sind die Wangen hell, denke ich, sie werden krank. Essen sie wenig, denke ich, sie werden krank.

Das ist ein einziger Teufelskreis. Ich konnte mich kaum noch mit den Kindern beschäftigen und habe Vermeidungsstrategien entwickelt. Diese sind teilweise zwanghaft.

Also statt mit ihnen zu spielen, habe ich die Wäsche gemacht oder die Küche aufgeräumt und sauber gemacht. Statt mit ihnen zu kuscheln, habe ich irgendwas sortiert oder aufgeräumt.

Bewusst habe ich das natürlich nicht gemacht. Aber nach über einem Jahr in Therapie habe ich das erkannt.

Letztes Jahr habe ich dann im April gemerkt, dass irgendwas mit mir nicht stimmt. Ich war immer müde. Sehr gereizt und einfach nicht mehr ich selbst. Diese Phasen gab es in meinem früheren Leben auch schon. Aber letztes Jahr wurde es wirklich schlimm. Also habe ich versucht, mir Hilfe zu holen. Ich habe unzählige Psychotherapeuten und Psychiater kontaktiert. Was soll ich sagen: Ich habe natürlich niemanden gefunden.

Also weitermachen wie gehabt. Perfekt sein. Alles organisieren und regeln. Arbeiten, Haushalt, Kinder erziehen, eine Ehe führen, die Freunde und Familie nicht vergessen.

Im Oktober hatte ich dann Schwindelanfälle und Bluthochdruck. Also bin ich zur Hausärtzin und dann ging alles ganz schnell. Denn sie hat sofort erkannt, dass hier eine rezidivierende Depression und ein Erschöpfungssyndrom vorliegt. Die generalisierte Angststörung wurde erst später diagnostiziert. Eilüberweisungen wurden ausgestellt und dann ging endlich, nach zwei weiteren langen Wochen, die Behandlung bei meiner wirklich tollen Psychotherapeutin los.

Was ich seitdem erlebt, erkannt und nun versuche umzusetzen, werde ich in den nächsten Tagen und Wochen hier veröffentlichen.

Bis dahin alles Liebe,

Eure M.

Dezember 2018 – Vorstellung und ein kurzer Einblick


Herzlich willkommen zu meinem neuen Blog,

ehrlich gesagt, habe ich noch nie gebloggt und ich mache jetzt einfach mal den Anfang. Denn vielleicht sind die Themen, die mich bewegen, ja für den Ein oder Anderen ebenfalls interessant. Es ist ein sehr persönlicher Blog und ich hoffe, dass ich damit mir selbst und auch Anderen vielleicht ein wenig helfen kann. Für Hinweise und Tipps bin ich natürlich sehr dankbar:-)

Ich stelle mich erst einmal vor:

Ich bin 40 Jahre alt. Mutter von zwei wundervollen Mädchen im Alter von 7 und 4 Jahren, Ehefrau eines wirklich tollen Mannes und war bis Februar 2018 auch noch berufstätig. Wir wohnen im wunderschönen Hessen (und da wird es auch niemals weggehen (die Hessen werden es verstehen:-)).

Die erste Frage ist: Warum geht sie nicht mehr arbeiten? 

Hier die Antworten, auf die ich in meinem Blog dann näher eingehen möchte:

– 30 Stunden arbeiten und je 2 Stunden am Tag pendeln war einfach zu viel.

– Meine Depression und meine Angststörungen haben zu einem   Erschöpfungssyndrom geführt.

– Seit einem Jahr versuche ich nun mithilfe von Therapien wieder aus diesem Tief herauszufinden.

Ich kann mich also zur Zeit „nur“ noch auf mich und meine Familie konzentrieren. Arbeiten ist einfach nicht drin. Ich dachte auch, dass das alles schneller gehen wird. Aber wenn die Seele krank ist und Hilfe braucht, braucht es Geduld und Zeit. Das ist etwas, dass ich im letzten Jahr gelernt habe. Dennoch fällt es mir sehr schwer, Geduld zu haben. 

Ich versuche jetzt einfach, Schritt für Schritt voran zu kommen und dann irgendwann auch wieder zu wissen, was ich eigentlich möchte und kann.

Soweit ein kurzer Überblick über mich und mein Leben. 

Der nächste Beitrag kommt schon bald.

Viele liebe Grüße,

M.